∟Serie «Obdachlos» (Seite 2 von 2)
Vier Freunde die sich hilfsbereit um einander kümmern und zusammenhalten:
Der Erste, ein schlanker Mann mit braun gebrannter Haut und sanftem Blick. Charmant, fürsorglich, pflichtbewusst und ordnungsliebend. Der Zweite ist grossgewachsen und kräftig. Er hat kräftige Hände und weissgelocktes Haar. Spricht freundlich mit sympathischem Akzent. Der Dritte hat eine sportliche Figur und ist meist zu Scherzen aufgelegt. Seine Kreativität lebt er in Zeichnungen aus. Der Vierte, eher klein gewachsen und mit scharfem Blick schaut kritisch auf die Dinge. Er hat eine ruhige Art und spricht nicht viel.
Soweit alles ”normal”. Oder nicht?
Die vier Freunde fielen aus verschiedenen Gründen aus dem ”normalen” Leben. Sie haben keinen festen Wohnsitz. Nicht alle aus ihren Familien kennen ihre heutige Lebensweise. Täglich kämpfen sie ums Überleben. Zur Linderung der Strapazen griffen sie oft zum Alkohol und blieben diesem Verhalten treu. Der Alkohol trägt auch sein Teil zum instabilen Leben bei: Morgens das grausame Erwachen und Aufstehen mit zittrigen Händen und Beinen. Das Beschaffen von Geld für das erste Bier oder die erste Flasche Wein. Danach das Trinken während des ganzen Tages bis spät in die Nacht. Nun muss ein sicherer Schlafplatz gefunden werden, was eine ihrer grössten Sorgen ist.
Ihr Lebensmittelpunkt ist ein öffentlicher Parkplatz, rund um die öffentliche Toilette dort. Hier weisen sie den Autofahrern die freien Plätze zu und bewachen die Autos, mit der Hoffnung auf eine Zigarette oder ein wenig Kleingeld. Auf diesem Parkplatz spielt sich ihr Leben ab.
Die vier Freunde zeigen uns wie nahe Glück und Unglück beieinander liegen können. Ihre Situation ist berührend und provokativ. Was können wir tun? Ich habe keine Antwort. Was ich aber weiss ist, dass Mitgefühl und Respekt angebracht sind.